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  • AutorenbildAnna Pribil

Second Hand oder doch lieber Fair Fashion?

Es ist kompliziert...


Warum Fast Fashion einfach nicht vertretbar ist, weder für die Menschen noch für die Umwelt?


  • Die schnell wechselnden Trends der Fast Fashion Ketten verleiten dazu immer mehr in immer kürzerer Zeit zu kaufen. Die ausrangierten Kleidungsstücke werden dann einfach weggeworfen oder kommen zu den Kleiderspenden, welche Großteils nach Afrika verschifft und dort billigst an die Bevölkerung verkauft werden. Was wiederum die dortige Writschaft verschlechtert. Denn nur zwischen 2-4% der Altkleider sind in so gutem Zustand, das sie in Second-Hand Läden verkauft werden können.

  • Die ganzen Ressourcen, die in diese Kleidung geflossen sind, sind dahin. Baumwolle benötigt sehr viel Wasser und da die Pflanze in Monokulturen angebaut auch sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten ist, wird nicht mit Pestiziden gespart.

  • Erinnerst du dich noch an Rana Plaza? 2013 stürzte ein Gebäude, welches fünf Textilfabriken beherbergte in Bangladesch ein und dabei kamen 1138 Menschen ums Leben. 2000 wurden verletzt. Die Arbeitsbedingungen dort haben sich seitdem nicht nennenswert verbessert.

  • Auch wenn du nur 5 € für ein T-Shirt zahlst, kannst du davon ausgehen, dass jemand anderes einen höheren Preis dafür zahlt.



Seit einem Jahr kaufe ich fast keine Kleidung mehr und wenn dann nur noch Second Hand. Doch seit kurzem stelle ich mir die Frage, wie sinnvoll diese Entscheidung wirklich ist.


Darin steht beschrieben, wie mit Altkleidern, die wir als Spende in den Container schmeißen, Handel getrieben wird. Auch hier werden Menschen ausgebeutet um die Unmengen an Kleidung zu sortieren.


Ja natürlich Kleidung Second Hand kaufen, hat viele Vorteile. Man nutzt z.B. bestehende Ressourcen und unterstützt keine Fast Fashion Konzerne. Trotzdem muss man auch hier immer alles hinterfragen.


Sollte man also lieber Fair Fashion kaufen?


Kleine Fair Fashion Labels zu unterstützen, kann dabei helfen den Fast Fashion Kreislauf endlich zu durchbrechen. Allerdings wird Fair Fashion häufig in Europa produziert. Für ärmere Länder ist die Textilindustrie ein wichtiger Wirtschaftssektor und bietet den perfekten Einstieg in die Industrialisierung. Haben Arbeiter*innen in Bangladesch dann gar keinen Job mehr?


Psychologisch gesehen zieht das Umweltargument anscheinend immer noch besser als das soziale. Bei „Made in Europe“ sind die Transportwege einfach kürzer und das gefällt den Kund*innen. Doch ist das wirklich die Lösung. Nein nicht wirklich.


Ja es stimmt es ist nicht immer alles so einfach. In Zeiten der Globalisierung ist es schwierig alle Zusammenhänge zu erkennen und Vor- und Nachteile abzuwägen. Aber man kann sich auch nicht völlig aus der Verantwortung ziehen und einfach weitermachen wie bisher.


Worauf du achten kannst:


  • Passe gut auf deine Kleidung auf. Repariere sie, wenn nötig und trage sie möglichst lange.

  • Kaufe Fair Fashion, am besten produziert in ärmeren Ländern.

  • Achte auf Siegel und Zertifikate. GOTS ist sehr zu empfehlen, denn die Standards sind hier sehr hoch.

  • Kaufe Second Hand eher von kleinen oder privaten Anbieter*innen.

  • Frage nicht nur "Wer hat meine Kleidung gemacht?" sondern auch "Wer hat die Second Hand Kleidung aufbereitet?"


Film und Buchtipp:

  • Kennst du schon den Film "The True Cost"? Sehr zu empfehlen

  • Das Buch „Alles Gut?!“ von Andreas Sator behandelt unter anderem auch dieses Thema.


Möchtest du dich auch gerne fair kleiden? Hast du schon tolle Marken entdeckt, dann schreibe mir gerne in die Kommentare.


Quellen:


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